REZENSIONEN - EINE AUSWAHL

>Il Tempo<, 22. November 1997
Herausragendes Konzert des RAI-Orchesters unter Michele Carulli
Serenaden von Strauss und Mozart in glänzender Stimmung


Präzise und gewissenhaft der Dirigierstil des jungen Michele Carulli, der aus Apulien stammt und sein Musikstudium in Mailand absolvierte. Endlich können wir wieder mit Freude auf die Bravour eines italienischen Dirigenten verweisen!


>La Repubblica<, 7. März 1998
RAI-Orchester und Dirigent hervorragend
Wenn Michele mit Mozart flirtet


Michele Carulli ist ein sanfter Dirigent. Einer von denen, die das Podium betreten, einen Blick mit dem Orchester wechseln - und schon weiß man, dass Musizieren für sie das Höchste ist. Und zwar ohne Herumgetänzel, Fuchtelei und dramatische Gesten. Für sie genügt es, sich einfach ruhig hinzustellen, die Musik fließen zu lassen und zu führen. Und so hat Carulli das Nationalorchester der RAI durch die geschmeidigen Passagen von Mozarts Sinfonia concertante KV 297 b geleitet und in seinem liebenswürdigen Flirt mit der Partitur eine ausgezeichnete Arbeit geleistet...

Angesichts des gut 70-minütigen Werks (Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8) herrschte bereits leichtes Unbehagen im Publikum. Doch Carulli hat das Wunder vollbracht, immer wieder durch erstaunliche Interpretationsansätze aufhorchen zu lassen, die er stets mit der Entschlossenheit eines leidenschaftlichen und zärtlichen Liebhabers der Musik entlockte.


>La Gazzetta del mezzogiorno<, 11. April 1999
Oper. Maestro Carulli, die Sänger Longo und De Angelis
Drei Apulier lassen Rom Gnecco wiederentdecken

Durchsichtig, fließend, temperamentvoll das Dirigat Michele Carullis, dem es gelingt, das Kammerensemble des römischen Opernorchesters mit dem gut aufeinander eingespielten Ensemble zu verschmelzen.


>Il messaggero<, Rom, 11. Januar 1999
Gavrilow am Klavier
Russisch-Stunde in der Oper

Ist ein Wunder geschehen? In wenigen Wochen scheint das Orchester der römischen Oper perfekt russisch gelernt zu haben: das dritte Klavierkonzert Rachmaninows, Prokofjews Lieutenant Kije und Strawinskys Feuervogel - dank der ausgezeichneten Leitung Michele Carullis wurden alle Stücke des russischen Programms überzeugend, sicher und mit intensiven Orchesterfarben interpretiert.


>TLZ Weimar<, 29. November 2000
Romantische Gemälde mit Musik ausgelotet
Sinfoniekonzert der Staatskapelle mit Uraufführung

Man mag die Sinfonische Dichtung Also sprach Zarathustra von Richard Strauss mögen oder nicht, wer die in gleißend strahlende Farben getauchte Aufführung durch die Staatskapelle Weimar unter Leitung von Michele Carulli erlebt hat, der dürfte alle Zweifel über Bord werfen und das Werk als das sehen, was es auch sein kann: ein Stück mitreißender Musik, dramaturgisch bestens disponiert, angetrieben von musikalischem Elan, auffordernd zu gigantischen Steigerungen, die auch als Übersteigerungen, wie Carulli sie sah, durchaus gute Figur machen. Die Staatskapelle wuchs zu einem flexibel und spontan reagierenden Instrument in der Hand des Dirigenten, kleinere Stolpersteine wurden überspült vom Strudel musikantischer Urkraft, der in Walzerklängen, glühend heiß im Espressivo und dennoch bereits an Salome und Rosenkavalier gemahnend, ihren klangsinnlichen Höhepunkt erreichte.


>Wiesbadener Tagblatt<, 16. Januar 2001
Über Bartók in der Oper
Das Bundesjugendorchester überzeugte beim Sonntagskonzert

Carulli dirigierte mit eleganter, präziser und befeuernder Schlagtechnik. Man erlebte eine faszinierende Interpretation des symbolisch befrachteten Einakters (Herzog Blaubarts Burg). Unter der sorgsam abwägenden, auf das Wesentliche ausgerichteten Stabführung Carullis folgte Claude Debussys symphonische Dichtung La mer. Der Beifall der begeisterten Zuhörer im voll besetzten Kurhaussaal wollte kein Ende nehmen.
 
>Wiesbadener Kurier<, 16. Januar 2001
Sinfonie in sieben Seelenbildern
Bundesjugendorchester begeistert mit Bartók

Ein Konzertereignis! Mit klar umrissener, präziser und unmissverständlicher Zeichengebung führte der für Holliger eingesprungene Michele Carulli das Bundesjugendorchester über die Klippen der Partitur und formte den Einakter Bartoks zu einer Sinfonie in sieben Seelenbildern. Mit untrüglichem Gespür ließ Carulli Tonmalereien offen legen, verlor aber nicht den großen Atem, die von Bartok angestrebte Kreisform zu verwirklichen. Ein großes Konzert, angefangen vom stufenlosen Crescendo-Decrescendo des ersten Lohengrin-Vorspiels über die filigran ausgebreitete Klangwelt in Debussys La mer bis hin zur mit äußerster Intensität interpretierten Klangwelt von Herzog Blaubart.


>Hamburger Abendblatt<, 12. Januar 2001
Grals-Glanz und Kammerspiel
Das Bundesjugendorchester zu Gast in St. Michaelis

Michele Carulli hatte trotz der kurzen Probenzeit offenkundig einen Draht zu seinen jungen Musikern gefunden und steuerte das Orchester geschickt um alle Klippen des anspruchsvollen Programms. Schon die Vorspiele zum ersten und dritten Akt von Wagners Lohengrin ließen aufhorchen: Solchen Grals-Glanz, so viel satte A-Dur-Pracht hört man auch bei Berufsorchestern nicht alle Tage!


>Der Bund<, Bern, 4. Januar 2001
Gelungener Auftakt zum Verdi Jahr
Berner Symphonie-Orchester

Der apulische Dirigent, die Sopranistin Giuseppina Piunti und der Tenor Renzo Zulian aus Venedig: im Verein mit dem kultiviert musizierenden Berner Symphonie-Orchester eine hochkarätige Interpretengemeinschaft, die zu Recht mit begeisterten Ovationen überschüttet wurde. Michele Carulli dokumentierte seine enge Vertrautheit mit der Welt der italienischen Oper mit authentischen und mitreissend akzentuierten Interpretationen.
>Saarbrücker Zeitung<, 15.6.2004
Der Troubadour ... La Ola für das Staatsorchester, den Opernchor und den bravourösen "Spielmacher" Michele Carulli. Der stellvertretende Generalmusikdirektor der Saarbrücker Bühne ist bei Verdi ganz bei sich. Da dirigiert einer, der jeden musikalischen Einfall Verdis erspürt, die konsequent mit dem Orchester erarbeitet un so eine exzellente Durchhörbarkeit der Partitur beschert. Sauber kommen auch die Pässe vom Graben zur Bühne: Tempo, Klangbalance – alles top. ... Saarbrücker Zeitung, 27.12.2004 Dirigent Michele Carulli war hörbar in seinem Element. Donizettis Musik, von wenigen dramatischen Momenten abgesehen viel zu liebenswürdig für diese rabenschwarze Thematik, wurde vom Staatsorchester mit kraftvollem Zugriff und schönen Soli umgesetzt. Ein Abend, an dem das Staatstheater zeigte, was es kann. Und warum man es braucht. ... >Dresdner Neueste Nachrichten<, 2005
"Man hatte sich auf eine emotionsdichte Interpretationsweise geeinigt, ausgewogen und biegsam im Orchesterklang, mit Lust und Liebe der Huldigung Mozarts hingegeben. Und das alles auf einem sehr respektablen technischen und klanglichen Niveau. Die Chemie zwischen Orchester und Michele Carulli stimmt eben."


>Sächsische Zeitung<, 2005
"Wie der Italiener die Gestaltung des Traditionswerkes in Angriff nahm, war spannend und ungewohnt. Mit Emphase, Temperament und ausdrucksstarker Körpersprache deutete er die Beethovensinfonie, ...(Das Orchester) ließ sich führen, treiben, zurücknehmen, mit einem Fingerzeig ließ Carulli die verbogenen Schönheiten mancher Holzbläserstelle strahlen, mit wuchtiger Geste entfesselte er martialische Kräfte im Orchester."


Dresdner Neuste Nachrichten, 18.10.2005
Michele Carulli scheint von seinem neuen Wirkungsort, wo er für zunächst drei Jahre verpflichtet ist, so herzlich wie ehrlich angenommen worden zu sein. Mit seinem GMD dürften die Landesbühnen Sachsen sich selbst beschenkt haben.


>Das Orchester<, 2006
"Im Kernstück des Abends, der Uraufführung, wurde exzellent musiziert ... ein hörenswertes Konzertprogramm abseits ausgetretener Pfade ..."


>Dresdner Neueste Nachrichten<, 2006
"Carullis inspirierendem Dirigat konnten sich werder Orchester noch Publikum entziehen. Ein wirklich furioses Konzert!"


>Dresdner Neueste Nachrichten<, 2007
"... Carulli und seine Musiker verstehen sich aus Sensibilität und gestalterischen Augenmaß - wunderbar."


>Dresdner Neueste Nachrichten<, 2007
"Zauberhaft, mit welch natürlicher Emotionalität und Innigkeit die schlichte Melodie des Andantes zur wahren Hörfreude wurde! Unter Carullis nie vordergründigem, jedoch überaus präzisem Dirigat verbanden sich Orchester und Solisten zu einem inspirativen Miteinander."


Dresdner Neuste Nachrichten, 5.3.2007
Staunen und Jubel standen am Ende des 3. Sinfoniekonzertes der Landesbühnen Sachsen, zu dem GMD Michele Carulli geladen hatte ... Das Orchester der Landebühnen unter seinem Chef schöpfte alle klanglichen Möglichkeiten des für das Werk keinesfalls optimalen Raumes aus und brillierte mit einer geschlossenen, emotionsdichten Wiedergabe, die die Brüche nicht verdeckte und vor allem eines hatte: eine nie erlahmende Spannung, die den Hörer nicht los ließ. ... Eine Überraschung ist dann der Schluß, ein "Morendo" voller Resignation und Stille. Carulli und seine Musiker verstanden sich auch dabei auf Sensibilität und gestalterisches Augenmaß – wunderbar.


Sächsische Zeitung, 5.3.2007
Das eigentliche Ereignis war Schostakowitschs 8. Sinfonie, die 1943 entstanden ist. Carulli ... legte die Wesenszüge der Sinfonie in einer Weise bloß, die auf innige Vertrautheit mit den Inhalten schließen lässt. Da war die Klage auf hohem emotionalem Niveau ... unter Carullis Leitung blieb das Werk einer der ergreifendsten Trauergesänge des 20. Jahrhunderts. ... die in der Partitur steht und von Carulli mit extremen Körpereinsatz von den Musikern abgefordert wurde. ...


Sächsische Zeitung, 23.4.2007
Zugreifend ist Michele Carullis Gestus an diesem Sonnabend an den Sächsischen Landesbühnen  in Radebeul. ... Das kann man sehen, wenn Carulli mit großen, fahrigen Gesten und fast schon dirigentendarstellerischen Posen sein Orchester zu stürmenden und drängenden Passagen anspornt oder Bläserakkorde präzise formt. Auf Effekt und Kontrast in Tempo und Volumen hat er es in den martialischen und mit Präzision angelegten Episoden der Verdi-Ouvertüren zu " Nabucco", "Macht des Schicksals" oder "Sizilianische Vesper" abgesehen. ... Mit Intensität und klarer Struktur, mit schönen Steigerungswellen und einem konzentrieten Ton werden die musikalsichen Emotionen von Vorspiel und Liebestod aus Richard Wagners "Tristan" zur überzeugenden Interpretation diese beachtlichen Abends. ...


Dresdner Neuste Nachrichten, 15.10.2007
Puccini´s Tosca ... Der Stand mit GMD Michele Carulli natürlich ein Dirigent vor, der unablässig forderte. Carulli hielt die Musik am Fließen, steuerte das Orchester der Landesbühnen geschickt durch den so vielgestaltigen musikalischen Subtext. Da schmerzte unter großer Geste brachiale Gewalt in den Ohren, setzte Carulli aber auch zarte Kontrapunkte mit den wenigen Lyrismen der Partitur. ... Und so gab es am Ende Jubel ...

Sächsische Zeitung, 16.10.2007
An den Landesbühnen Sachsen, die am Sonnabend den Opernklassiker zu Premiere brachten, musiziert Generalmusikdirektor Michele Carulli mit dem hervorragend aufgelegten Landesbühnenorchester einen eindrucksvollen Puccini. Wie differenziert es spielen kann, mit wie viel Temperament die Ausbrüche gestaltet werden, wie berückend ein Piano klingt: Carullis vitale Art spiegelt sich in der Qualität des Orchesters. ... Dank Puccini, dank schöner Stimmen und dank Maestro Carulli wird die Möglichkeit zu Realität, gilt das Versprechen bereits als eingelöst. Die Künstler werden vom Publikum stürmisch gefeiert.


www.klassik.com, 10.2007
Konzertante Perlen aus Italien ... Sein Vortrag überzeugt durch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, das ihn im Zusammenhang mit dem unter Carullis Stabführung immens klangschön agierenden Orchester zu Höchstleistungen antreibt. ...


Morgenpost, 14.1.2008
"Rusalka" an den Landesbühnen Sachsen ... Auch das Orchester wartet dank GMD Michele Carulli mit Höchstleistungen auf ...


Sächsische Zeitung, 14.1.2008
Antonín Dvorák komponierte aus der Geschichte ein lyrisches Märchen. Seine Musik wird an den Landesbühnen Sachsen zur Premiere am Sonnabend unter der Leitung von Michele Carulli schweigend zelebriert. Chor, Orchester und Solisten lassen sie lebendig werden. ... Großer, sich steigender Applaus für einen anregenden Opernabend mit streitbarer Konzeption und in gelungener musikalischer Qualität.

Dresdner Neueste Nachrichten, 14.1.2008
Antonín Dvorák´s Rusalka ... Was freilich Chor und Orchester der Landebühnen aus der räumlich gegebenen Enge zu zaubern verstehen, entspricht ganz und gar der blumig-poetischen Vorlage. Michele Carulli lotet beherzt die Partitur aus, die er ... klangschön umsetzen lässt, ganz Ton in Ton mit den pastosen Wandfarben, die keiner Zweifel an der Märchenhaftigkeit der "Rusalka" aufkommen lassen.


>Dresdner Neueste Nachrichten<, 2008
"Das Orchester der Landesbühnen Sachsen unter seinem Chef brillierte mit einer geschlossenen, emotionsdichten Wiedergabe, die die Brüche nich verdeckte und vor allem eines hatte: eine nie erlahmende Spannung, die den Hörer nie los ließ."

Sächsische Zeitung, 16.6.2008
Weber´s Freischütz ... Dirigent Carulli gestaltet die Hits und die vielen weniger populären Kostbarkeiten mit viel Emphase und romantischen Schmelz ...


Dresdner Neueste Nachrichten, 16.6.2008
Webers Freischütz ... Das Orchester unter Leitung von GMD Michele Carulli schafft bereits mit den ersten Tönen der Ouvertüre eine geradezu märchenhafte, Romantik vermittelnde Stimmung. ...


Dresdner Neuste Nachrichten, 14.10.2008
Don Pasquale ... wie im Premierenscherz des Orchesters der Landesbühnen Sachsen unter der Leitung von GMD Michele Carulli. Der feuert mit großer Geste Orchester und Ensemble immer wieder an. ...


Sächsische Zeitung, 27.10.2008
Giuseppe Verdi´s Messa da Requiem ... Michele Carulli lotete die dynamischen Extreme des Werkes aus, ließdas Orchester im seidenen Pianissimo um die ewige Ruhe bitten, bevor er, die Faust wie ein wütendes Fanal zum Himmel gerekt, den Tag der Rache ("Dies irae, dies illa") beschwor. ... Sauber intonierte Blechbläsersätze und sensibl arrangierte Klangfarben der Streicher und Holzbläser zeugten von der Sorgfalt, mit der Dirigent und Orchester am Werk waren. ... Stehende Ovationen ... für Solisten und alle Mitwirkenden: ein berückender Abend! ...


SZ Online-Magazin, 10.2008
Wenn ein echter Italiener musikalischer Cheff ist, dann erwartet man jenen "drive", der italiensische Opern kennzeichnet und jene musikalische lockerheit und stileigene Perfektion. GMD Michele Carulli hat sein Orchester für Donizettis "Don Pasquale" so präpariert, dass all das mit Schwung und Laune aufklang, die Vorstellung trug und dem Orchester italienischen Glanz entlockte. Am Ende gab´s dann auch langanhaltenden Applaus. ...


Dresdner Neueste Nachrichten, 28.10.2008
ühnen Sachsen – kein Wunder stand doch das Requiem von Guiseppe Verdi auf dem Programm. ... Carulli kniete sich mit voller Kraft hinein in die Interpretation, temperametnvoll, klangsinnlich, dabei sehr präzise und für alle Beteiligten ungeheuer mitreisend. ... Das Orchester der Landesbühnen musizierte mit Leidenschaft und sprühender Farbigkeit ... Die vereinigten Chöre der Landesbühnen und der Singakademie Dresden bildeten eine ausdrucksstarke, klangintensive Macht, von der Carulli an diesem Abend alles verlangen konnte. Man sang sehr differenziert ...

Sächsische Zeitung, 2.1.2009
... leitete Michele Carulli emphatisch Beethovens Neunte. Ihn begeistert der große Gestus, Widerspiegelung menschlichen Seins und Streben schlechthin. Die will er möglichst direkt aufs Puplikum übertragen. Seine konventionelle, aber gut durchdachte Interpretation wurde schlüssig vom Landesbühnen Orchester, -chor, Singakademie und Solistenensemble umgesetzt, überbordende, temperamentvolle Ausbrüche und direkte Zuwendung zum Hörer eingeschlossen. ...


Dresdner Neueste Nachrichten, Oktober 2009
Wenn sich Brahms, Schumann und Mendelssohn Bartholdy in einem Konzertprogramm zusammen finden, kann es wohl keine bessere Überschrift als diese, von GMD Michele Carulli gewählte geben. Das 1. Saisonkonzert der Landesbühnen Sachsen geriet zu einem begeistert ausgekosteten Ausflug in vergangene Zeiten, voller Sehnsucht und Emotionalität. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Engagement und Können das Orchester und sein GMD die beengten räumlichen Verhältnisse in Radebeul negieren und wirklich gute, hörenswerte Ergebnisse darbieten. Chef und Musiker respektieren sich und sind wohl auch gegenseitig von einander überzeugt – davon sprach nicht nur das kleine Schlusswort von Michele Carulli, sondern vor allem auch das Konzert selbst.
Stimmungsdicht, in vielen Farben funkelnd und blitzend tauchte man in Mendelssohn Bartholdys geheimnisvolle, klanglich attraktive Ouvertüre „Die Hebriden“ op. 26 ein. Nicht weniger glücklich wurde man mit Schumanns einzigem Cello-Konzert, in dem der Solist klanglich so richtig aus dem Vollen schöpfen kann. Olivia Jeremias, jetzt in Hamburg Solocellistin, zeichnete sich durch eine betörend warme, verinnerlichte Tongebung aus, geschmeidig, technisch vorzüglich. Die Harmonie zwischen Solistin und Orchester stimmte punktgenau.
In Brahms’ 4. Sinfonie forderte Carulli wie ein Magier mit großer Gestik und Temperament alles von seinem Orchester. Und so erlebte man eine differenzierte und energische Auseinandersetzung, die dem herben Grundton, der ernsten Größe der Sinfonie gerecht wurde. Es gelang überzeugend, musikalische Verläufe weit spannend nachzuzeichnen, Inhalt und Ausformung in der gebotenen ausgewogenen Balance zu halten. Hervorzuheben sind insbesondere die in bemerkenswerter Qualität aufspielenden Bläser. Großer Jubel am Ende und Vorfreude auf Kommendes in Radebeul.

Dresdner Neueste Nachrichten, April 2009
Fünftes Orchesterkonzert der Landesbühnen
[...]
Beethovens Sinfonie Nr. 5
und Tschaikowskis Sinfonie Nr. 4. Dass es Michele Carulli gelang, mit beiden Schwergewichten in Folge zu begeistern, hat seinen Grund wohl darin, dass der Dirigent den Ernst der Musik nicht generell zum Zentrum erklärte und sein eigenes Vergnügen an ihr auch mühelos auf das Publikum zu übertragen vermochte. So entstand eine Wirkung, die man beileibe nicht erwartet hätte.
[Beethoven:] Straffes Anfangstempo und griffige Konturen, starker Kontrast zwischen der treibenden, Neues fordernden Kraft und den elegant gespielten lyrischen Passagen trugen die Aufführung. Alles war intensiv gestaltet. Die Energie bündelte sich konsequent in den beiden letzten Sätzen, triumphal und siegesgewiss ging es in die Konzertpause. Die Geschlossenheit, mit der das Orchester der Landesbühnen musizierte, war ausgesprochen erfreulich. Ebenso die unangestrengte Weise, in der Carulli spielen ließ: Großzügig ermöglichte er weite Bögen und freie Bewegung.
[Tschaikowski:] Schillernde Farbigk eit der „seelenvollen“ Passagen bis hin zu fahlen, ersterbenden Zügen, herrlich lebhaft und rund tönend das Pizzicato des dritten Satzes, strahlende und flirrende Pracht im Finale. Ein Tschaikowski, der nachdenklich ohne depressiven Anflug und mitreißend ohne Verstellung war: Eine effektvolle Mischung, die dankbar mit sehr viel Applaus bedacht wurde.

Dresdner Neueste Nachrichten, März 2009
Die vorletzte Sinfonie Joseph Haydns, die 103. in Es-Dur, besitzt neben einem großen Reichtum an Ausdrucksformen die Besonderheit eines ausgedehnten Paukensolos, das vom Beinamen „mit dem Paukenwirbel“ nur ungenau beschrieben ist. Dirigent Michele Carulli interpretierte das Werk nicht nach dem Muster aufführungspraktischer Schulen, dennoch saß das Orchester in klassischer Aufstellung. Den steten Wechsel der musikalischen Charaktere, der sich durch alle vier Sätze zieht, nahm Carulli beim Wort, formte mit viel Musizierlust all diese delikaten Einzelteile ganz nach dem jeweiligen Ausdruck: getragen oder schwungvoll, Gegensätzliches unmittelbar aneinanderfügend und dennoch unter einer großen Linie vereinend. Bemerkenswert in allem war die vielschichtig gestaltete Dynamik. Solcher Haydn war höchst erfrischend und kurzweilig, denn er vermied akademisches Ausdeuten und bereitete einfach großes Vergnügen.

Dresdner Neueste Nachrichten, Oktober 2008
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Für die Aufführung war man in die Lutherkirche Radebeul ausgewichen, angesichts der zu bewältigenden Klangmassen eine richtige Entscheidung. Carulli kniete sich mit voller Kraft hinein in die Interpretation, temperamentvoll, klangsinnlich, dabei sehr präzise und für alle Beteiligten ungeheuer mitreißend. Das Orchester der Landesbühnen musizierte mit Leidenschaft und sprühender Farbigkeit. Die vereinigten Chöre der Landesbühnen und der Singakademie Dresden bildeten eine ausdrucksstarke, klangintensive Macht, von der Carulli an diesem Abend alles verlangen konnte. Man sang sehr differenziert, plausibel in der Gestaltung – vom fast unwirklich zarten “Requiem aeternam“ am Beginn, über die markanten Chorbässe in „Rex tremendae“, die in sich stimmige Auseinandersetzung mit dem heiklen „Sanctus“, das Verdi als Doppelfuge anlegte, bis hin zum feinsinnig beschworenen „Libera me“ am Ende.

Dresdner Neueste Nachrichten, Juni 2008
Die Rathener Felsenbühne ist zweifellos der trefflichste Ort für den Freischütz. Denn kaum ein Zuschauer kann sich dieser absoluten Übereinstimmung zwischen Fiktion und Realität entziehen. Man hat den Eindruck, dass die zauberhafte Naturkulisse alle beeindruckt. Das Orchester unter Leitung von GMD Michele Carulli schafft bereits mit den ersten Tönen der Ouvertüre eine geradezu märchenhafte, romantik vermittelnde Stimmung. [...]
„Die Welt muss romantisiert werden...“, forderte seinerzeit Novalis. Wie recht er doch mit der Präzisierung dieser Worte hatte; „...Dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein.“ Der neue Freischütz kann diese Maßgaben jederzeit erfüllen.

Sächsische Zeitung, Januar 2008
Rusalka heißt das Wassermädchen, das für ihre Liebe alles hinter sich lässt. Antonin Dvořák komponierte aus der Geschichte ein lyrisches Märchen. Seine Musik wird an den Landesbühnen Sachsen zur Premiere am Sonnabend unter der Leitung von Michele Carulli schwelgend zelebriert. Chor, Orchester und Solisten lassen sie lebendig werden. [...] Großer, sich steigernder Applaus für einen anregenden Opernabend mit streitbarer Konzeption und in gelungener musikalischer Qualität.